Wenn man an chronische Erkrankungen denkt, stehen häufig die täglichen Schmerzen im Vordergrund. Der Schmerz ist jedoch ein Rudeltier und erscheint meist nicht allein, sondern bringt gleich einige Komplizen mit – die Begleiterscheinungen einer Erkrankung (die Angst, das Schmerzgedächtnis, die Ungewissheit und viele mehr). Anfangs sind die Begleiterscheinungen nur Nebendarsteller, mit der Zeit jedoch nehmen sie immer wichtigere Rollen ein, bis sie das Geschehen im Leben „ihres“ Patienten bestimmen. Während auch ich mich im Laufe der Zeit zu einer Schmerzpatientin entwickelte, lernte ich diese Komplizen sehr gut kennen (vielleicht zu gut). Gleichzeitig lehrte das Medizinstudium mich über die vielen verblüffenden Verknüpfungen im Gehirn, wodurch wesentliche Fragen von chronischen Schmerzpatienten beantwortet wurden und der Umgang mit den Schmerzen ETWAS einfacher fiel. Doch leider finden diese Erkenntnisse selten den Weg aus dem Hörsaal hinaus und bleiben somit für die breite Gesellschaft unzugänglich. Deshalb beschäftigt sich die erste Hälfte des Buches mit den Komplizen des Schmerzes und deren wissenschaftliche Verknüpfungen. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit der Positiven Psychotherapie – einer Methode, die von meinem Großvater (Prof Dr. med Nossrat Peseschkian) vor vielen Jahren entwickelt wurde. Diese bietet – neben anderen Methoden – einen Lösungsansatz für den emotionalen Umgang mit den Komplizen, die man nicht ausschließlich medikamentös ausschalten kann.